Der Traum vom Eigenheim ist noch immer so stark verwurzelt, dass es sinnvoll scheint, sich damit zu befassen, welche Qualitätsvorstellungen damit verbunden sind.
Das Zimmer für Jugendliche, das abgeschirmt vom Rest der Wohnung nahe beim Eingang liegt oder das eigene (Arbeits-)Zimmer für die Frau haben heute nichts an ihrer Alltagsgerechtheit verloren, finden aber immer noch wenig Berücksichtigung.
Die Lebensentwürfe werden sich im
21. Jahrhundert noch weiter pluralisieren. Der Wohnbau kann daran nicht vorbeigehen und muss seine Vorstellungen von qualitativen und bewohnergerechten Grundrisses neu überdenken.
Eine wichtige Wohnqualität ist ein privater Außenraumes, der über die 2sesselgroße Loggia hinausgeht und als Lebensraum genutzt werden kann. Zum anderen meint „Verlorenen Paradiesgarten“ haptische und sinnliche Qualitäten des Wohnens.
Es geht dabei nicht nur um die Verschiebbarkeit von Wänden, sondern auch um die Möglichkeit der Mehrfachnutzung von Räumen und um die Miteinbeziehung der BewohnerInnen als aktive Mitspieler.
Gemeinschaftseinrichtungen wurden bereits in den Wohnbaudebatten der sechziger und siebziger Jahre als ein wichtiger Faktor für Wohnqualität erkannt.
Die Benutzbarkeit des Wohnumfeldes für ALLE Bewohnergruppen bildet einen wichtigen Faktor bei der Herstellung von Wohnqualität.
Wohnen als Basisbereich des Menschen findet nicht nur innerhalb der eigenen vier Wände statt sondern umschließt als wesentliche Wohnqualität auch die Übergänge zwischen innen und außen.
In traditionellen Bauformen wurden effiziente und den klimatischen Bedingungen angepasste Techniken entwickelt, die sowohl Schutz vor den gegebenen Umweltbedingungen boten, als auch Nutzen daraus zogen.
Die architektonische Form des Hauses ist eine Wohnqualität, die sowohl für das Identifikations- als auch das Repräsentationsbedürfnis seiner Bewohner und Bewohnerinnen von Bedeutung ist.
Eine Neudefinition von Wohnqualität ist nur sinnvoll, wenn diese Qualitäten, die über bautechnische Normen hinaus die Bedürfnisse der KundeInnen berücksichtigen, auch leistbar sind.