1998

SUP – sozio-urbane Passage

Konzept für den Umbau und die Umnutzung der Babenberger Passage zum öffentlichen Kommunikationsraum von MA-null & Walter Chramosta

Eine weitestgehend funktionslos gewordenen und leerstehende Fußgängerpassage im Zentrum der Stadt schien für MA-null und Walter Chramosta der geeignete Ort, um eine Plattform und ein öffentliches Forschungslabor zum Öffentlichen Raum einzurichten. Die sozio-urbane Passage SUP ist das Konzept dafür, das „Kleine MA-null-Atomium“ ist die Visualisierung der einzelnen Arbeitsschritte durch den magistratischen Kompetenzdschungel ...

Die Stadt lebt vom Austausch und der Begegnung und von den Konfrontationen ihrer Geschichte und ihrer Utopien in einer offenen und informativen Gegenwart. Eine Stadt kann eine Öffentlichkeit erzeugen, die über eine Inszenierung und die Vertretung von Einzelinteressen hinauszugehen vermag. MA-null schlägt deshalb zur Schaffung eines solchen Öffentlichen Raumes für Wien in Zusammenarbeit mit Walter Chramosta ein Recycling der seit Jahren funktionslosen und zur Zeit in Sanierung befindlichen Babenbergerpassage vor.


SUP – sozio-urbane Passage

Öffentlichkeit kann nur entstehen, wenn einerseits
· eine aktuelle Information über Planungen und Fragestellungen bereitgestellt und andererseits
· eine ausgewogene Präsenz aller Aspekte (Stadtplanung, Städtebau, Freiraumgestaltung, Jugendkultur, soziale Fragen, bildende und darstellende Kunst, die Wissenschaften, die Wirtschaft und nicht zuletzt die Politik) angestrebt wird.

Eine Diskussion zu Fragen wie z. B.
· Wie viel Öffentlicher Raum wird einzelnen Nutzergruppen (z. B. Jugendlichen) zugestanden?
· Braucht Stadtplanung und Architektur Öffentlichkeit?
· Kann Architektur das Entstehen von Öffentlichkeit bewirken bzw. verhindern?
wird erst dann spannend, wenn Querverbindungen zwischen den einzelnen Ebenen, die im Öffentlichen Raum wirken, gezogen werden.
Diese Verbindungen können durch eine bewusste Gegenüberstellung, aber auch durch die Gleichzeitigkeit verschiedenster Ereignisse und Aktivitäten erreicht werden.
Eine Passage, in diesem Fall konkret die Babenbergerpassage, ist ein idealer Ort und eine Chance für einen lebendigen und kontroversiellen Umgang mit dieser Thematik und sollte nicht für rein kommerzielle oder museale Zwecke vergeben werden.

SUP bietet ein Forum für die öffentliche Auseinandersetzung mit aktuellen Stadtgeschehnissen und Stadtthemen und die Möglichkeit, sich zu informieren.
MA-null & Walter Chramosta entwickeln einen inhaltlichen Rahmen, in dem alle Aspekte intelligent und sinnlich kommuniziert werden. Diskussionen und Veranstaltungen zum aktuellen Stadtgeschehen finden ebenso statt wie Modeschauen („Passagenmode“), Aktionskabarett, Speakerscorner, Kunstinstallationen, Konzerte („Passagenmusik“) und Präsentationen von Schulprojekten (z. B.: Architektur und Schule, Raumkompetenz – Netzkompetenz).
Ein namhaftes Gremium aus Fachleuten aus den Bereichen Stadtplanung, Kultur, Medien, Jugend und Sozialpolitik trifft eine Auswahl unter den konkreten Projekten und schlägt Projekte vor. Bestandteil der Passage ist neben Arbeitsmöglichkeiten für BesucherInnen bestimmter Veranstaltungen (Projekte mit Jugendlichen, erweiterbare Ausstellungen ...) auch ein Internet-Terminal.

Die baulichen Maßnahmen
Die Passage bietet nur einen stark begrenzten Raum an, der im SUP-Konzept viele Funktionen zu erfüllen hat. Deshalb muss die technische Basisinstallation sorgfältig und vorausschauend geplant werden.
Benötigt werden u. a.
· Licht- und Tonanlagen
· Projektionsmöglichkeiten (Dia, Film, Video)
· öffentlicher Computerterminal
· mobile Sitzgelegenheiten
· mobile Bar
· Büro-, Informations- und Betreuungsstation
· Vorrichtungen für Ausstellungen
· technische Vorsorge für Automaten (Finanzdienstleistung etc.)
· Einbeziehung der oberirdischen Bauteile zur Ankündigung und für Ausstellungen.

© MA-null & Walter Chramosta - 2.1998

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