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work in progress (seit 1995)

Grün im Stadtraum

ca. 45-teilig

Das GRÜN, so scheint es, liegt seit jeher im Streit mit der Stadt, einem Streit, der zwischen Künstlichkeit und Natürlichkeit, zwischen Gewachsenem und Gebautem geführt wird. Die ideologischen Geister scheiden sich an der Frage, ob eine „Baumruine“ in einer barocken Gartenallee Teil der Natürlichkeit und somit erhaltenswert, oder Bestandteil einer kulturge-schichtlichen Sichtweise der Natur und somit ersetzbar ist.

Parkanlagen und Gärten werden nach dem jeweils herrschenden Naturbegriff gestaltet, die Vorstellungen der BenutzerInnen und der Planenden von der Benutzbarkeit des Grün kollidieren dabei allerdings oft. Erwachsene, Jugendliche und Kinder haben jeweils verschiedene Umgangsweisen mit diesen Freizonen: Von den Bänken und Liegeflächen aus wird die visuelle und duftende Seite des Grüns genossen, seine Veränderungen im Lauf der Jahreszeiten. Oder auch nur als Auslauffläche für den Hund. Kinder und Jugendliche haben einen materialhafteren Zugang zur Natur, direkter, beweglicher: Sträucher dienen zum Verstecken, Bäume zum Beklettern, Blumen werden zerlegt, Äste zum Spielen benützt.

In der Stadtplanung und im Stadtalltag spielt das Grün eine wichtige Rolle: Grün wird zum Auffüllen von Zwischenflächen, als Verbindung zwischen Gebäuden, zur Abtrennung einzelner Bereiche und Bezirke, zur Repräsentation, zur Umrahmung und als Synonym für „Ruhe und Erholung“ benutzt. Flächen vor Gasthäuser und Cafés, werden im Sommer mit Pflanzen und Büschen abgegrenzt oder mit Kunstrasen ausgelegt. Blumen- und Baumtröge dienen als Platzhalter gegen Autos, Natur wird zum „mobilen Grün“.

Mit Blühendem und Grünem wird die Stadt je nach Saison geschmückt: Im Frühjahr werden von der zuständigen Wiener Magistratsstelle Pflanzen und Erde verschenkt, auf den Straßenkreuzungen wachsen Tulpen, später im Herbst dann Zierkohl. An städtischen Bruchstellen allerdings, wo angelegte Strukturen zu zerbröseln beginnen, schleicht sich das Grün ganz von selber ein.

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